Wärmepumpen für Altbauten in Österreich 2026: Hochtemperatur-Technologie, Kosten und passende Modelle im Überblick

Wussten Sie, dass moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen Vorlauftemperaturen bis zu 70 °C erreichen und so Altbauten ohne teure Heizkörperumrüstung sanieren können? Dieser Artikel erklärt Technik, Anforderungen, verfügbare Modelle, Kosten und Fördermöglichkeiten in Österreich 2026 und bietet Orientierung zur fundierten Entscheidungsfindung.

Wärmepumpen für Altbauten in Österreich 2026: Hochtemperatur-Technologie, Kosten und passende Modelle im Überblick

Viele Altbauten in Österreich werden noch mit Öl- oder Gaskesseln beheizt. Wer 2026 auf eine elektrisch betriebene Lösung umsteigen möchte, stößt auf die Frage, ob eine Wärmepumpe ausreichend hohe Vorlauftemperaturen liefern kann. Hochtemperatur-Technologien machen genau das möglich, bleiben aber nur dann effizient, wenn Gebäudezustand, Heizflächen und Auslegung sorgfältig geprüft werden. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Punkte praxisnah zusammen und ordnet Modelle sowie Kosten realistisch ein.

Warum sind Altbauten herausfordernd?

Altbauten haben oft höhere Heizlasten durch ungedämmte Außenwände, einfach verglaste Fenster oder Wärmebrücken. Klassische Radiatorensysteme wurden auf Vorlauftemperaturen von 60–80 °C ausgelegt. Je höher die Vorlauftemperatur, desto niedriger ist in der Regel die Effizienz einer Wärmepumpe. Hinzu kommen begrenzte Platzverhältnisse im Haus und im Hof, Schallemissionen außen sowie der Zustand der Hydraulik (z. B. fehlender hydraulischer Abgleich). Auch die elektrische Anschlussleistung und vorhandene Absicherungen können Anpassungen erfordern. All das macht die Planung im Altbau anspruchsvoller als im Neubau.

Wie funktioniert Hochtemperatur-Technik?

Hochtemperatur-Wärmepumpen erreichen 65–75 °C Vorlauf, teils ohne elektrische Zusatzheizung. Möglich wird das durch geeignete Kältemittel (z. B. R290/Propan) und leistungsfähige Verdichter mit Inverterregelung. Manche Systeme arbeiten als Kaskade oder mit optimierten Verdampfer-/Verflüssigerflächen, um auch bei tieferen Außentemperaturen stabile Leistungen bereitzustellen. Wichtig ist: Die Effizienz (SCOP) sinkt bei sehr hohen Vorlauftemperaturen. Deshalb sollten reale Bedarfssituationen (typische Außentemperaturen, gewünschte Raumtemperaturen) und die niedrigstmögliche, noch komfortable Vorlauftemperatur ermittelt werden. So lassen sich hohe Komfortansprüche und vertretbare Betriebskosten verbinden.

Geeignete Modelle für Altbauten in Österreich

Am Markt sind 2026 mehrere Serien verfügbar, die hohe Vorlauftemperaturen liefern und damit bestehende Radiatoren besser versorgen können. Dazu zählen etwa Geräte mit R290, die bis 70–75 °C Vorlauf bereitstellen können. Für die Auswahl im Einfamilienhaus wichtig sind modulierte Leistungen im Bereich 6–14 kW, leiser Betrieb, Legionellenschutz für Warmwasser, sowie ein auf Altbauhydraulik angepasstes Zubehör (Pufferspeicher, Mischerkreise). Sinnvoll ist zudem eine Kompatibilität mit Photovoltaik bzw. Smart-Grid-Funktionen, um Stromkosten zu senken. Bei Mehrfamilienhäusern kommen teils größere Luft/Wasser- oder Sole/Wasser-Systeme mit Kaskadierung zum Einsatz. Die konkrete Gerätewahl sollte auf einer Heizlastberechnung, einer Vorlauftemperaturmessung an kalten Tagen und einem Abgleich mit Platz- und Schallschutzanforderungen beruhen.

Voraussetzungen im Altbau prüfen

Vor der Entscheidung lohnt eine strukturierte Bestandsaufnahme: 1) Heizlast und Vorlauftemperatur bestimmen (idealerweise durch Fachplanung). 2) Heizflächen prüfen: Größere Radiatoren oder einzelne Flächenheizkreise können die nötige Vorlauftemperatur senken. 3) Gebäudehülle bewerten: Fenster, Kellerdecke, Obergeschoßdecke und Leitungsdämmung bieten oft günstige Effizienzhebel. 4) Hydraulischer Abgleich und saubere Zonenregelung verbessern Verteilung und Komfort. 5) Schallschutz und Aufstellort klären: Mindestabstände, Schwingungsentkopplung und Luftführung beachten. 6) Elektrik und Tarife: Ausreichende Absicherung, Lastmanagement, eventuell ein Wärmepumpenstromtarif. Je mehr dieser Punkte erfüllt sind, desto wirtschaftlicher arbeitet eine Hochtemperatur-Wärmepumpe.

Was kosten Hochtemperatur-Wärmepumpen?

Die Investition variiert stark mit Gerätegröße, Einbindung ins bestehende System und baulichen Anpassungen. Für Luft/Wasser-Geräte in Einfamilienhäusern sind 2026 in Österreich grob 20.000–35.000 € schlüsselfertig realistisch, inklusive Peripherie wie Speicher, Montage, Inbetriebnahme und hydraulischem Abgleich. Zusatzausgaben entstehen durch größere Heizkörper, Schallschutzmaßnahmen oder Elektroarbeiten. Sole/Wasser-Systeme mit Tiefenbohrung liegen deutlich höher. Die jährlichen Stromkosten hängen von Heizlast, Vorlauftemperatur und Tarif ab; bei SCOP 2,3–3,0 und 6.000–10.000 kWh Wärmebedarf ergeben sich, je nach Strompreis, relevante Unterschiede. Förderungen von Bund und Ländern können die Nettoinvestition reduzieren, sind jedoch programm- und jahrgangsabhängig.

Kosten und Vergleich 2026

Nachfolgend ein Überblick über in Österreich verbreitete Hochtemperatur-taugliche Luft/Wasser-Modelle mit typischen, unverbindlichen Installationskosten in Einfamilienhäusern ohne Förderabzug. Werte dienen der Orientierung und können regional sowie nach Projektumfang abweichen.


Produkt/Service Anbieter Kostenschätzung
Altherma 3 H HT (14 kW) Daikin 22.000–34.000 € installiert
aroTHERM plus (12–15 kW) Vaillant 20.000–32.000 € installiert
Vitocal 250-A (10–13 kW) Viessmann 19.000–31.000 € installiert
Compress 7000i AW (13 kW) Bosch 19.000–30.000 € installiert
S2125 (12 kW) NIBE 20.000–33.000 € installiert

Preise, Tarife oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den zuletzt verfügbaren Informationen und können sich im Zeitverlauf ändern. Eine unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.


Abschließend gilt: Hochtemperatur-Wärmepumpen sind für viele Altbauten in Österreich 2026 eine technisch sinnvolle Option, wenn das Gesamtsystem sorgfältig geplant wird. Je niedriger die erforderliche Vorlauftemperatur im Betrieb, desto effizienter und kostengünstiger arbeitet das System. Eine sachliche Abwägung von Gebäudezustand, Schallschutz, Hydraulik und Tarifwahl ermöglicht nachhaltige Ergebnisse ohne Komforteinbußen.